Geschichte und Zivilisation – Anatolien, Kurdistan und Mesopotamien

Das Werk des kurdischen Schriftstellers und Historikers Şerefxan Cizîrî mit dem Titel „ Geschichte und Zivilisation“ wurde von Lis Publications veröffentlicht. Das Werk, das zuvor in zwei Bänden veröffentlicht wurde, ist erstmals als Einzelbuch bei Lis Publications erhältlich. Das Buch beschreibt die grundlegenden historischen Prozesse in Anatolien, Kurdistan und Mesopotamien in einer fließenden und einfachen Sprache und untersucht historische und kulturelle Fakten mit einer interdisziplinären Methode. Während der Autor die grundlegenden Konzepte in diesem Bereich untersucht , erläutert er grundlegende Konzepte wie Geschichte, Kultur, Zivilisation, Sprache, Religion, Mythologie, Volk, Rasse, Klasse und Staat zusammen mit ihren historischen Realitäten.
Der Autor Şerefxan Cizîrî sagt im Vorwort seines Buches Folgendes: „Als Historiker war ich wirklich stolz, als ich den Reichtum Anatoliens, Kurdistans und Mesopotamiens untersuchte. Für Menschen ist es keine leichte Aufgabe, stolz auf ihre Vergangenheit zu sein. Denn unsere historische Vergangenheit wurde uns immer wieder als ein Panorama von Kriegen und Zerstörung vermittelt. Die Leidenschaft der Menschheit für Krieg und Zerstörung wird in unseren Geschichtsbüchern ausführlich beschrieben. Aber wenn man die Philosophie von Krieg und Zerstörung ständig auf der Tagesordnung hält, kommt es offensichtlich einigen gesellschaftlichen Teilen zugute.
Im Gegensatz zur traditionellen Geschichte sah ich, dass die gesellschaftliche Entwicklung in Anatolien, Kurdistan und Mesopotamien nicht nur eine Geschichte von Krieg, Fanatismus und Zerstörung war. So viel wie Krieg, Fanatismus und Zerstörung habe ich in unserer Region mindestens ebenso viel Kultur und Zivilisation, Literatur und Wissenschaft, Architektur und Kunst gesehen. Unsere Leute haben all diese Werke geschaffen. Es gab nur sehr wenige vergleichbare Werke dieser Werke auf der Welt, aber dieser Reichtum war uns nicht bewusst. Wir haben unsere eigene Region und unsere Menschen immer als klein und andere als groß gesehen. Dabei spielte natürlich der koloniale Bildungsprozess, den wir alle erlebt haben, die entscheidende Rolle. Der kolonialen Ordnung, die Jahrtausende lang in Kraft blieb, gelang es, die Menschen in der Region von ihrer wahren Identität zu entfremden.
Nach diesem Verständnis war der Westen zivilisiert und entwickelt, während der Osten primitiv und reaktionär war. Die Abkehr vom Osten galt als Garant für Zivilisation und Fortschritt. Diese Tatsache war jedoch nicht allgemein bekannt: Der grundlegende Mörtel der Zivilisation im Westen kam aus dem Osten. Selbst Westler bestritten dies nicht. Sogar das Christentum, das uns als die Religion des Westens präsentiert wurde, hat seinen Ursprung in unserer eigenen Region. Hz. Jesus wurde in der Stadt Nazareth geboren, nicht in Paris!
Meiner Meinung nach sollte es eine Quelle des Stolzes sein, orientalisch zu sein. Aber dieser Stolz sollte niemals bedeuten, andere zu verachten oder auf sie herabzuschauen. „Die Bestimmung und das Verständnis unserer eigenen Identität könnte niemals dadurch erreicht werden, dass wir die Identität eines anderen leugnen.“