Tahta Bavul

Hüso/Dino, der seltsamste aller Fremde, der die achtzigjährige Geschichte eines Volkes miterlebte, wurde vor seiner Geburt Waise und verbrachte seine Kindheit in Armut. Hüso/Dino, der mit der Unterstützung und Solidarität der Menschen im Dorf aufgewachsen ist, flüchtet sich in Lemos Märchen und Geschichten, da er von den Kindern des Dorfes unterdrückt wird. Doch dass diese Geschichten sein gesamtes Leben prägen würden, konnte Hüso/Dino zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.

Während Hüso/Dino beim Militär war, schenkte ihm Garip aus Diyarbekir einen Holzkoffer. Als er in sein Dorf zurückkehrte, war seine Mutter tot. Die Dorfbewohner heiraten ihn mit Nergiz. Als Nergiz mit den Kleidungsstücken erscheint, die Hüso/Dino in seinem Holzkoffer aus Diyarbekir mitgebracht hat, sind alle von ihrer Schönheit überrascht. Hüso/Dino verliebt sich in Nergiz, die den bunten Blumen ähnelt, die im Tulpengarten wachsen. Hüso/Dino und Nergiz, die unter schwierigen Bedingungen im Dorf ums Überleben kämpfen, verlieren ihre Tochter Xezal, weil sie nicht das Geld finden, um sie zu behandeln. Als Deutschland in dieser Zeit ankündigte, Arbeitskräfte aus der Türkei anzuwerben, beschlossen Hüso/Dino, als Arbeitskräfte nach Deutschland zu gehen, damit ihre neugeborenen Kinder nicht sterben würden.

Nach dem Tod seiner Tochter begibt sich Hüso/Dino, der ständig zwischen Traum und Realität schwankt, mit seinem Holzkoffer in der Hand auf ein neues Abenteuer. Hüso/Dinos Abenteuer, gefangen zwischen Traum und Realität, beginnt in Deutschland viel schneller voranzukommen; neue Freundschaften, Organisationen, neue Leute. Hüso/Dinos Reise von sich selbst zu anderen Menschen, von anderen Menschen zu sich selbst, endet nie.

„Wooden Suitcase“, in dem Hüso/Dino, der durch Rauch, Nebel, Wolken, Berge, Steine, Flüsse und Träume versucht, sich selbst zu verstehen, in tiefen Gängen mit seiner Welt aus Groll und Frieden von sich und seinen Lieben erzählt, ist auch Zeuge einer wichtigen sozioökonomischen Periode.