Lakhes

Platon ist zweifellos einer der bedeutendsten und einflussreichsten Philosophen der Geistesgeschichte. Er trug zur Institutionalisierung der Philosophie und zur Bildung der schriftlichen Tradition in der Philosophie bei und war der Initiator der idealistischen Philosophietradition, die mit ihrer Zwei-Welten-Metaphysik das gesamte mittelalterliche Denken bestimmen sollte. Platon, der auch im Hinblick auf seinen Einfluss auf die christliche mittelalterliche Philosophie und das islamische Denken von Bedeutung ist, befasste sich vor Hunderten von Jahren mit allen in der Geschichte des Denkens diskutierten Problemen und baute das erste große philosophische System auf.

Das Hauptthema von Laches, einem von Platons Jugenddialogen, basiert auf „Mut“. Wer sich grundlos in Gefahr begibt, ist in den Augen von Sokrates eher verrückt als mutig, dümmer und unzuverlässiger als weise und gut. Wahrer Mut muss daher nicht das Ergebnis von Furchtlosigkeit sein, sondern von kluger Angst, von Angst angesichts von etwas, das wirklich gefürchtet werden muss. Daher ist Mut nichts anderes als Weisheit, die Erkenntnis von Gut und Böse. Der weise Mann ist unbedingt mutig. Nur Narren sind Feiglinge. Um geringere Güter zu schützen, lassen solche Menschen größere Güter vergehen. Sie tun dies aus reiner Unwissenheit.

Es handelt sich nicht um Feigheit, Heldentum oder Wagemut, sondern um mangelnde Weisheit.



Anzahl der Seiten: 72

Druckjahr: 2012


Sprache: Türkisch
Herausgeber: Say Yayinlari

Seitenzahl: 72

Erstveröffentlichungsjahr: 2012

Sprache: Türkisch