
Sozialstaat im Osmanischen Reich
In den letzten Jahren haben die Krise des Wohlfahrtsstaats und das Problem der Armut einen wichtigen Platz auf der Weltagenda eingenommen. Wohlfahrtsstaat, Sozialstaat, Sozialpolitik, Sozialhilfe etc. Konzepte werden noch einmal mit einer breiteren historischen Perspektive diskutiert. In der osmanischen Geschichtsschreibung mangelt es Studien, die sich auf diese Themen konzentrieren und meist monografischer Natur sind, an einem Mangel an theoretischer und konzeptioneller Perspektive. Nadir Özbeks Studie zur sozialen Lage in der Zeit Abdülhamids II. und der Zweiten konstitutionellen Monarchie füllt in diesem Sinne eine wichtige Lücke. Özbek bewertet das spätosmanische Wohlfahrtssystem im Rahmen der Entstehung des modernen Staates und integriert so die Herrschaft Abdulhamids und die Zweite konstitutionelle Monarchie in ein einziges Paradigma. Der Autor begründet den Unterschied zwischen diesen beiden Perioden darin, ob die Wohlfahrtssysteme monarchisch oder bürokratisch-säkular waren. Das monarchische Wohlfahrtssystem der Abdulhamid-Zeit sollte ein Zugehörigkeitsgefühl zu einer großen väterlichen Familie schaffen, das durch die Persönlichkeit des Sultans und die Loyalität gegenüber dem Oberhaupt dieser Familie symbolisiert wird. Das Wohlfahrtssystem der Zeit der konstitutionellen Monarchie, dessen Rückgrat arme Gesellschaften und halboffizielle Gesellschaften bildeten, basierte jedoch auf der Stärkung der Idee der Loyalität und des Gehorsams gegenüber Staat und Heimat. Özbek diskutiert den Entstehungsprozess des Sozialstaates im Osmanischen Reich, indem er die Informationen, die er aus einer umfassenden Archiv- und Literaturstudie zusammengetragen hat, einem analytischen Filter unterzieht.
Anzahl der Seiten: 380
Druckjahr: 2008
Sprache: Türkisch
Herausgeber: Iletisim Publishing
Anzahl der Seiten: 380
Erstdruckjahr: 2002
Sprache Türkisch
Yayınevi | : | İletişim Yayıncılık |
Sayfa Sayısı | : | 380 |
ISBN | : | 9789750500718 |
Dil | : | Türkçe |